Unsere Gemeinde übernimmt Verantwortung für die Stadtentwicklung

Der Berliner Senat hat beschlossen, auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen im Gemeindegebiet eines von 12 großen Stadtquartieren mit ca. 6000 Wohnungen (=ca. 18.000 Einwohner)  neu zu errichten. Erklärtes Ziel dieses in eine gesamtstädtische Strategie eingebundenen Vorhabens „Stadt weiterbauen“ ist die Schaffung preiswerten Miet-Wohnraums für die wachsende Stadt. Im Zuge der Vorbereitenden Untersuchungen für dieses und weiterer Neubauvorhaben im Norden Blankenburgs und im Süden Karows mit geschätzten Wohnbaupotentialen von weiteren 3000 Wohnungen ist die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen auf die Wohnbevölkerung zugegangen und hat sie ermuntert, an der Entwicklung eines Partizipations- und Beteiligungskonzeptes mitzuarbeiten.

Unsere Gemeinde hat sich hier sehr stark engagiert, viele Ehrenamtliche zur Mitarbeit motiviert und inzwischen ein Netzwerk von stadtentwicklungspolitischen Initiativen mit aufgebaut.

Der bisherige Verlauf des Partizipationsprozesses zu den vorbereitenden Untersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme nach §165 Baugesetzbuch zeigt, daß ein langer und unter Umständen konfliktreicher Weg bis zu einem tragfähigen städtebaulichen Konzept vor uns liegt. Kirche kann hier als Vermittlerin in Konflikten zur Versachlichung beitragen. Unsere Gemeinde hat die einzigartige Chance, als Partner den Stadtentwicklungsprozeß von Anfang an mitzugestalten.

Wir werden uns weiterhin aktiv als Dialogpartner von Politik und Verwaltung engagieren und wir wollen die hier vor Ort gemachten Erfahrungen in die stadtenwicklungspolitische Diskussion im Sprengel Berlin unserer Kirche und auch darüber hinaus einbringen. Das ist eine große Herausforderung.

Die Entwicklung der privaten und öffentlichen Wohnbaupotentiale im Umfeld wird eine völlige Überplanung vor allem der verkehrlichen, aber auch der sozialen und kulturellen Infrastruktur bedeuten. Das neue Wohngebiet wird weit überwiegend Mietwohnungen im Bestand aufweisen. Damit wird sich auch die soziale Zusammensetzung der Einwohnerschaft stark verändern. Wir wollen uns unserer Verantwortung stellen, sei es als Träger von Kitas und Sozialeinrichtungen, sei es als Mitgestalterin und Mitbetroffene des sozialen Wandels.

Intereview mit Senatorin Katrin Lompscher